Mit Hitlers Machtübernahme am 30. Januar 1933 erlebte Odendorf einschneidende Veränderungen. In den Gemeinderat zogen zwei NSDAP-Mitglieder ein. Der gewählte Gemeindevorsteher Josef Mager sen. wurde zwar wiedergewählt, aber von den neuen Machthabern nicht bestätigt. An seiner Stelle wurde der Stützpunktleiter der NSDAP in Odendorf, Josef von Sturm, am 23. Juni 1933 mit der Bezeichnung Bürgermeister im „Parteilokal“ Hansen in sein Amt eingeführt.
Das dörfliche Leben war geprägt von Gleichschaltung und Anweisungen der Partei: Anschaffung von Hakenkreuzfahnen, Geldsammlungen, monatlicher Eintopfsonntag, Werbung zum Beitritt in nationalsozialistische Organisationen, Ernennung eines Ortsbauernführers, Indoktrinierung der Schuljugend, Straßenumbenennungen.
Die Flamersheimer Straße wurde zur Adolf-Hitler-Straße, die Essiger Straße zur Claus-Clemens-Straße, die Pützgasse zur Frankenstraße, die Huttgasse zur Orbachstraße, die Obergasse zur Burgstraße und Berg wurde zu In der Freiheit umbenannt. Kirchliche Jugendgruppen wurden aufgelöst.
Seit der Anlage des Fliegerhorstes (Einsatzflughafen) 14 in Odendorf 1938/1939 beherrschte die Luftwaffe das Straßenbild. Später kamen Angehörige des Reichsarbeitsdienstes hinzu. Der Fliegerhost spielte dann im Mai 1940 kurzzeitig eine wichtige Rolle als Zubringerflugplatz für Hitlers Führerhauptquartier „Felsennest“ in Münstereifel-Rodert und als Stützpunkt für die Stukas des Kampfgeschwaders 2 (Immelmann).
Es ist hier nicht der Ort, das ganze Unglück und Elend, welches der 2. Weltkrieg mit sich brachte, zu schildern. Nur so viel sei gesagt, dass Odendorf seit 1944 selbst im Kriegsgebiet lag und unter einzelnen Bombenabwürfen und Beschuss der alliierten Tiefflieger zu leiden hatte. Am 10. Januar 1945, am Ende der Ardennenoffensive, wurde der Ort von einem Bombenteppich getroffen, bei dem 13 Einwohner und drei Soldaten den Tod fanden. Elf Wohnhäuser wurden zerstört und 35 Familien innerhalb von fünf Minuten obdachlos. In der Nacht vom 4. zum 5. Mai 1945 erreichten U.S.Truppen Odendorf auf ihrem Vorstoß nach Südosten. Sie nahmen nicht von ungefähr ihren Weg auf der „Alten Heerstraße“ über Rheinbach – Meckenheim – Sinzig nach Remagen.
Vgl. Gert Wirtz, Broschüre „Swisttal Odendorf“, Hrsg. Verein Zehnthaus e.V., 1999, S. 16ff.
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