Die Siedlung Odendorf entstand in der Nähe eines frühen, seit der Jungsteinzeit gebildeten und von den Römern wieder aufgenommenen Erschließungsstrangs vom Köln-Bonner Raum über die Eifelhöhen nach Trier.
Die inneren Dorfstraßen im alten Ortskern von Odendorf waren durch den Orbach getrennt. Bis zum Bau der ersten befahrbaren Brücke im Verlauf der heutigen Odinstraße/Franken-straße und der nur begrenzt befahrbaren Brücke an der alten Schule war der Orbach mit Fahrzeugen nur durch Furten zu überqueren.
In die Katasterkarten von 1823 sind durch die Geometer vom Hörensagen folgende Straßenbezeichnungen aufgenommen worden, die bis in dieses Jahrhundert gebräuchlich waren:
„Obergasse“:
sind die beiden heutigen oberen Orbachstraßen zwischen den Brücken Odinstraße/ Frankenstraße und der alten Schule. Die westliche Obergasse führte über den Kirchhof und endete bis zum Straßendurchbruch im Jahre 1923 am heutigen Grundstück Orbachstraße 11 und an der alten Vikarie beziehungsweise an dem unteren Eingang zum ehemaligen Kranken- und Waisenhaus Orbachstraße 9. Von dort führte der „Kirchweg“ über eine Treppe bis an den Kirchhof und zur alten Pfarrkirche St. Petrus und Paulus. Die Obergasse wurde nach 1933 in Burgstraße umbenannt.
„Hütt Gasse“:
heute sind es die beiden unteren Orbachstraßen zwischen der Brücke Odinstraße/ Franken-straße und der Bahn. Der 1823 aufgenommene Name Hüttgasse wird als Gasse mit einfachen Behausungen (Hütten) gedeutet. „Hütt“ könnte aber auch mit „Hute“, „Hoit“, Hutung = Weideland/ Hüteplatz verglichen werden. Die Hütt Gasse wurde nach 1933 zur Bachstraße.
„Flinken Gasse“:
nach 1933 in den bis heute umstrittenen Namen Odinstraße geändert.
„Poststraße“:
die nach 1933 in Frankenstraße umbenannte weitere sehr alte Straße im Odendorf Ortskern. Ältere Oldendorfer gebrauchen für die frühere Poststraße bis heute auch den Namen Pützgasse. Beide Begriffe können identisch sein mit „Pütt“, „Pfütz“, „Pütz“, „Poett“ (lat. puteus gleich Brunnen) und in der Bedeutung mit Schöpf- oder Ziehbrunnen in Verbindung gebracht werden.
„Kirchengasse“:
der westliche Teil der heutigen Straße Am Zehnthof zwischen der Flamersheimer Straße und dem früheren Kirchhof um die alte Pfarrkirche., von der auch der alte Pfarrhof und der Kartäuser Hof mit den Zehnthaus zu erreichen waren.
„Lennartz Gasse“: die heutige Straße Schornbusch. „Jacobsgäßchen“: die heutige Jakobstraße.
„Hülsgenweg“: die heutige Germanenstraße.
Straßennamen dienen in erster Linie der Orientierung. Sie spiegeln aber auch die aktuellen und historischen Verhältnisse wider. Deshalb sind sie über lange Zeiträume eine Art Erinnerungskultur. Ereignisse und historische Personen werden im Verlauf der Geschichte unterschiedlich bewertet. So kam es in den vergangenen Jahren bundesweit immer wieder zu Diskussionen über Straßennamen, die aus heutiger Sicht Anlass zu Bedenken geben. Im Einzelfall führte das zu Umbenennungen. Gleiches gilt für Denkmäler. Auch im allgemeinen Sprachgebrauch finden sich Besonderheiten. Der Abschnitt „am Hang“ des Schornbusch in Odendorf wird „Gemüths-Berg“ genannt, nach dem leider nicht mehr vorhandenen Fachwerkhof der Familie Gemüth.
Die Vergabe von Straßennamen obliegt der Gemeinde. Eine Straßenbenennung nach Personen wird äußerst restriktiv gehandhabt. In Odendorf sind Straßen nach Engelbert Zimmermann, Anna Casalter und Nikolaus Ehlen benannt.
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