An der „Straßenkreuzung“ in Essig wurde in der Zeit der verhängnisvollen Pestepidemien und der ansteigenden Pilgerscharen 1432 das Kloster Mariastern auf dem Essig mit der Errichtung eines Hospitals, eines Armenfriedhofs und einer Kapelle gegründet.
Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts betrieb Frankreich im besetzten linksrheinischen Gebiet den gezielten Ausbau der traditionellen Wegenetze.
Zwischen 1801 und 1814 wurden die von den Franzosen besetzten „Rheinlande“ auf Anweisung Napoleons topographisch aufgenommen. Die Leitung übernahm der französische Geograph und Oberst Tranchot. Dieser legte ein Dreiecksnetz über das Gebiet westlich des Rheins mit den Eckpunkten Saarbrücken im Süden und Kleve im Norden. Die Kartenblätter wurden mehrfarbig im Maßstab 1:20 000 gezeichnet.
Die Befreiungskriege (1813 – 1815) beendeten die Arbeit der französischen Vermesser. Das Rheinland wurde nach dem Wiener Kongress 1815 dem Königreich Preußen zugeschrieben. Preußische Offiziere unter der Leitung des Generalmajors Freiherr v. Müffling setzten die Aufnahmen der linksrheinischen Gebiete fort. Die Karten waren ausschließlich der militärischen Nutzung vorbehalten.
In den sogenannten Tranchot - v. Müffling’schen Karten und in den preußischen Urkataster Aufnahmen von 1822/23 vereinigen sich die Straßen von Aachen nach Koblenz und von Luxemburg nach Bonn im Bereich des Klosters Essig.
Sie wurden als Bezirksstraßen ausgebaut, d.h. verbreitert, mit Straßengräben versehen, gepflastert und je nach Bodenqualität beziehungsweise Wasserverhältnissen durch Straßenbäume ergänzt. Mit dem Ausbau werden sie auch gebührenpflichtig. Gleichzeitig wurde der Verlauf der Straße zwischen dem Kloster Essig und der Orbach-Brücke in Richtung Rheinbach begradigt. Heute entsprechen sie der B 56 und der B 266.
Der erste Ausbau der Essig-Flamersheimer Straße, des „Gemeindeweges I. Klasse“ zwischen Odendorf und Palmersheim, erfolgte 1854.
Die Tranchot - v. Müffling’schen Karten erfreuen sich heutzutage großer Beliebtheit als dekorativer Wandschmuck. Sie können über „GEObasis NRW“ unter www.tim-online.nrw.de eingesehen und erworben werden. Die Originale befinden sich in der Staatsbibliothek – Stiftung Preußischer Kulturbesitz – in Berlin.
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