Seit dem 17. Jahrhundert wurden die Postverbindungen zwischen größeren Städten wie Köln oder Bonn durch die „Original General Cöllnische Post Ordinantz“ oder durch ein „Thurn- und Taxis’sches Postamt“ durchgeführt. Das galt sowohl für die Personenpost als auch für die Briefpost.
Auf dem Lande und abseits der nur begrenzt befahrbaren Straßen erfolgte die Beförderung von schriftlichen Dokumenten bis ins 19. Jahrhundert durch Landboten. Das waren vertrauenswürdige Personen, die in der Besoldung von Unterherrschaften oder Pächtern standen. Sie bestritten ihren Unterhalt aus einem zugewiesenen Stück Land, wie z.B. das vom Kloster Marienstern in Essig „Auf dem Pesch“.
Seit der Einrichtung der preußischen Verwaltung ab 1815 wurden die Personen-, Brief- und Paketpost durch die „Königlich-Preußische Post“ organisiert, ab Januar 1828 auch für die Bewohner „auf dem platten Land“. In der Voreifel waren das für 11 Orte, darunter Rheinbach, Euskirchen und Flamersheim, sogenannte nach Klassen unterschiedene Postexpeditionen, Postämter kleinster Art. Sie wurden durch die Bonner „Cariol Post“ versorgt. Das war ein meist zweirädriger, einspänniger Wagen mit einem Kasten zur Beförderung der Post und einem Bocksitz für ein bis zwei Passagiere. Nach dem Ausbau der Bezirksstraße Bonn-Essig-Kuchenheim-Euskirchen wurde die Cariol Post ab 1838 durch eine Personenpost abgelöst.
Nach der Verfügung der „Königlich Hochlöblichen Regierung“ vom 18.5.1846 sollten nach und nach Landbriefbestellungen für königlich Rechnung eingerichtet werden, um „... den Bewohnern des platten Landes im Umkreis der Postanstalten die Vorteile einer regelmäßigen und sicheren Briefbestellung zu verschaffen...“.
Die Landboten der Postanstalt Flamersheim bereisten verschiedene Ortschaften, ab 1847 unter anderem auch Odendorf. Die Briefzustellungen erfolgten am Montag, Mittwoch und Freitag. Sowohl die Laufzeiten als auch die Organisation der Postannahme und Verteilung änderten sich entscheidend mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Euskirchen-Bonn im Juli 1880. Die Zuständigkeit für Odendorf lag nun bei der Postexpedition I. Klasse in Kuchenheim.
Kuchenheim und Euskirchen boten in dieser Zeit aufgrund der gewerblich-industriellen Entwicklung gute Arbeitsplätze. Das kam den Landbewohnern zugute, die nicht mehr von der Landwirtschaft leben konnten.
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