Der Gedenktag an den Heiligen Martin von Tours ist der Martinstag, oft nur einfach Sankt Martin genannt. Er ist einer der bekanntesten katholischen Heiligen. Der christliche Festtag wird jedes Jahr am 11. November begangen, dem Tag der Grablegung. Der Wochentag verschiebt sich damit jährlich. Sankt Martin 2022 fällt auf Freitag, den 11. November.
Geboren wurde Martin um 316/317, damals Martinus genannt. Als Sohn eines römischen Offiziers war er zum Militärdienst verpflichtet. Er wurde mit 15 Jahren eingezogen und diente in der berittenen kaiserlichen Leibgarde. Bereits nach kurzer Dienstzeit wurde er Offizier.
Um 334 war der achtzehnjährige Gardeoffizier in Amiens stationiert (150 km nördlich von Paris). Die Episode der Mantelteilung ist in dieser Zeit angesiedelt. An einem kalten Wintertag begegnete Martin auf dem Pferd am Stadttor einem ärmlich bekleideten Mann. Außer seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. Er teilte seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen.
Mit 34 Jahren wurde er vom Bischof Hilarius von Poitiers getauft. Darauf hatte sich Martin intensiv vorbereitet. Sein Wesen entsprach nicht dem damaligen Typus eines rauen Soldaten. Vielmehr galt er als geduldig, bescheiden, sein Verhalten war von großer Nächstenliebe geprägt.
Im Kampf gegen die Alemannen verweigerte er 356 die Teilnahme an einer Schlacht mit dem Hinweis, er sei nun nicht mehr ein Soldat des römischen Kaisers, sondern ein Soldat Christi. Im Alter von 40 Jahren wurde er nach 25jährigen Dienstzeit aus dem Heerdienst entlassen.
Zunächst ließ er sich von Bischof Hilarius unterweisen, ging dann als Einsiedler auf eine Insel bei Genua. Da ihm viele Anhänger folgten, sah er sein weiteres Ziel in der Christianisierung und so gab er dieses Leben auf und kehrte zurück nach Gallien. 361 errichtete er in Ligugé (Nähe Poitiers) das erste Kloster. Diese Abtei Saint-Martin de Ligugé ist heute eine Benediktinerabtei und das älteste bestehende Kloster Europas. Martin gilt als Begründer des abendländischen Mönchtums.
Grabmal in Saint-Martin de Tours
(Foto: wikipedia.de, Tombeau de Saint-Martin de Tours, gemeinfrei, Details s. Wikimedia Commons)
Zum Bischof von Tours wurde er 397 geweiht. Eine Überlieferung besagt, dass er sich für das Amt nicht würdig genug befand. Deshalb soll er sich vorher in einem Gänsestall versteckt haben. Die Gänse verrieten aber seine Anwesenheit durch lautes Geschnatter und so musste er das Bischofsamt annehmen. Daher stammt der Brauch zum Fest des Heiligen eine Martinsgast zuzubereiten.
Martin ließ heidnische Kultstätten zerstören, baute Klöster und Gotteshäuser und war überaus erfolgreich, auch der Landbevölkerung den christlichen Glauben nahe zu bringen. Als Nothelfer und Wundertäter erlangte er in der Touraine (Großraum Pariser Becken) einen hohen Bekanntheitsgrad.
Am 11. November 397 wurde Martin im Alter von 81 Jahren zu Grabe getragen und später heiliggesprochen. Er ist der erste Heilige, der nicht den Märtyrertod gestorben ist, sondern durch sein vorbildliches Leben ein Beispiel gab. Ausgehend von Frankreich breitete sich seine Verehrung schnell aus. Er ist der Schutzpatron Frankreichs und der Slowakei und der Schutzheilige zahlreicher Berufsgruppen.
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