Nach dem Zweiten Weltkrieg sah sich die Odendorfer Bürgerschaft mit der Frage konfrontiert, in welcher Form der in den Jahren von 1939 bis 1945 gefallenen und vermissten Soldaten aus dem Dorf gedacht werden sollte. 1951 wurde dazu ein Bürgerverein gegründet. „Den Kriegsopfern der Gemeinde ein ewiges Gedenken zu sichern und ein Mahnmal für die Nachwelt zu schaffen ist die vornehmste Aufgabe des ... Bürgervereins Odendorf schon seit dem Gründungstag gewesen“, schrieb damals die Lokalpresse. Zahlreiche Bürger unterstützten gemeinsam mit Bürgermeister Heinrich Merzbach und dem Gemeinderat diese Pläne. Unter mehreren Entwürfen wählte ein Gremium die vom Gartenarchitekt Beinlich (Ippendorf) geplante Anlage aus. Den Eingang der zwischen dem Kirchen- und dem Schulgrundstück liegenden Ehrenstätte flankieren neue Bruchsteinmauern. Über eine breite Treppe gelangt man auf das aus 18 wuchtigen Kissensteinen aus sauerländischer Grauwacke bestehende Feld der symbolischen Gräber. 110 Namen der im Kriege von 1939 bis 1945 gefallenen Odendorfer sowie eine besondere Inschrift zum Gedenken an die Vermissten und Gefallenen von ortsansässigen Flüchtlingen und Evakuierten sind in die Steine gemeißelt. Zu den Baukosten von etwa 8.000 DM brachte der Bürgerverein nahezu 1.000 DM durch Spenden auf, den Rest finanzierte die Gemeinde in Form eines zinslosen Darlehns.
Die Einweihungsfeier fand am 31. Mai 1956 statt. Bei den Festreden wurden der Vorsitzende des Bürgervereins, Hubert Komp, und dessen Geschäftsführer, Hauptlehrer a. D. Johann Lutterbeck, besonders hervorgehoben. Beide hatten sich um das nun vollendete Werk verdient gemacht. Pfarrer Emil Lucas (Odendorf) nahm für die katholische Kirche die Weihe vor, Pfarrer Gerhard Hoffmann (Rheinbach) hielt als Vertreter der evangelischen Kirche eine Ansprache. Der Männergesangverein Odendorf, ein Blasorchester und das Tambourkorps Loreley umrahmten die Feier. Hinzu kamen noch vier auswärtige Tambourkorps. Die Festveranstaltung fand mit der formalen Übergabe der Anlage durch den Bürgerverein an die Gemeinde ihren Höhepunkt.
Die Zuständigkeit für die Erhaltung des Denkmals lag zunächst bei der Gemeinde Odendorf. 1932 übernahm der Odendorfer Kriegerverein die Pflegschaft für das Gedenkkreuz. Am 3. März 1943 wurde der Kyffhäuser Bund mit seinen angeschlossenen Verbänden bis auf Kreisebene verboten. Auch der Kriegerverein Odendorf existierte nur noch unter der Kontrolle von Hoheitsträgern der NSDAP. Nach dem Zweiten Weltkrieg war wieder die Gemeinde Odendorf, jetzt die Gemeinde Swisttal, für die Pflege des Denkmals in der Pflicht. Diese Aufgabe wurde später vom Ortsverband Odendorf des VdK Sozialverbandes übernommen. In den letzten Jahren hat sich die ehemalige Ortsvorsteherin, Elisabeth Kümpel, sehr engagiert um das äußere Erscheinungsbild des Denkmals gekümmert. Sie wurde unterstützt von der Küsterin der katholischen Kirche und von der Fa. Blumenherz in Odendorf. Aktuell übernimmt die Gemeinde die Unterhaltungspflege. Damit werden allerdings nur grobe Reinigungsarbeiten erledigt. Der im Amt befindliche Ortsvorsteher, Jürgen Bröhl, hat sich das Thema zu eigen gemacht und kümmert sich persönlich um den Zustand des Denkmals. Blumenschmuck wird über den Ortsausschuss finanziert.
Alljährlich ist am Volkstrauertag das Odendorfer Kriegerdenkmal Mittelpunkt des Gedenkens. Die Organisation obliegt dem Ortsausschuss Odendorf e.V. Abordnungen der Ortsvereine marschieren zum Ehrenmal, musikalisch begleitet durch das Fanfarenkorps Essig-Odendorf und das Tambourkorps Loreley. In diesem Jahr hielt Frau Dr. Arletta-Marie Kösling die Ansprache, die Vorsitzende des Ortsausschusses. Die Feierlichkeit wurde umrahmt durch Beiträge des Pfarr-Cäcilien-Chors St. Petrus und Paulus. Das Gebet und die Fürbitten sprach P. Gregor Krezel CSMA von der katholischen Kirche. In früheren Jahren war stets eine Ehrenwache von Soldaten der Tomburg-Kaserne in Rheinbach angetreten. Die Bundeswehr hat ihre Beteiligung jedoch eingestellt. Auch Repräsentanten der Freiwilligen Feuerwehr Odendorf waren in der Vergangenheit als Mahnwache für das Totengedenken am Denkmal präsent. Abgesehen von den Abordnungen einiger Vereine und der Gemeindevertreter ist das individuelle Interesse der Bevölkerung an dieser Gedenkfeier wenig ausgeprägt.
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