"Bunte Katzen" aus der Kunstausstellung Schule am Zehnthaus (Foto: Klaus Peter Scholz)
1889 führt der lokale Schulinspektor Breuer erneut Beschwerde über die Beengtheit und den Zustand der Schule, den fehlenden Schulbrunnen und über das undichte Dach in der Wohnung der Lehrerin. In dem alten Schulgebäude erhalten zu der Zeit in der Oberklasse 66 und in dem Anbau in der Unterklasse 76 Kinder Unterricht.
Die königliche Regierung in Köln drängt den Amtsbürgermeister zum Bau einer neuen Schule. 1891 akzeptierte Bürgermeister Esser die Pläne, den ersten Teil der zweigeschossigen Schule an der heutigen Flamersheim Straße als Backsteinbau mit zwei Klassenzimmern zu errichten. Die Unterklasse bestand aus dem 1. bis 4. Schuljahr, die Oberklasse aus dem 5. bis 8. Schuljahr.
Um 1900 wurde bereits eine dritte Lehrerstelle genehmigt. Bei inzwischen 170 bis 180 schulpflichtigen Kindern drängte die königliche Regierung 1903 auf den Bau eines dritten Schulzimmers. 1904 beschließt der Bürgermeisterrat Odendorf-Essig den Erweiterungsbau für zwei weitere Klassen Richtung Flamersheimer Straße.
Die Zahl der Einwohner lag bei der Errichtung der dritten Lehrerstelle bei 801, erreichte um 1924 die Grenze von 1041 und stieg bis 1942 auf 1121 Bewohner. Von 1900 bis 1947 blieb die Zahl der Lehrer konstant. Nun ließ der Flüchtlingsstrom die Schülerzahl ansteigen und eine vierte Lehrerstelle wurde eingerichtet.
1957/1958 wurde das Backsteinschulgebäude bei der Renovierung verändert, erhielt eine Zentralheizung, neue vergrößerte Fenster, eine neue Toilettenanlage und den hellfarbenen Putz. Viel Lob fanden damals das neue Gestühl sowie erstmals bewegliche Tische und Stühle statt der starren Dreier- und Viererbänke. Mitte der 60er Jahre wird der neue Mittelbau mit 4 Klassen und Gymnastikhalle erstellt. Zehn Jahre später erfolgt erneut eine Erweiterung mit Mehrzweckraum, Verwaltungstrakt, zwei Klassen und zwei Gruppenräume für den Schulkindergarten.
"Aquarium" aus der Kunstausstellung Schule am Zehnthaus (Foto: Klaus Peter Scholz)
Die rege Bautätigkeit ab 1972 und die damit verbundene Zunahme der Bevölkerung führte zu beengten Verhältnissen an der Schule. Eine Klasse sollte im Jugendheim der katholischen Kirche Platz finden, eine weitere Klasse musste im Gymnastikraum untergebracht werden. 1973 setze die Planung für einen Erweiterungsbau ein, bereits 1976 fand die feierliche Einweihung statt. Folgende Räumlichkeiten konnten übergeben werden: Eine überdachte Pausenhalle mit Mehrzweckraum, der Verwaltungstrakt aus Lehrer-, Rektor- und Konrektorzimmer bestehend, zwei Stammklassen, zwei Gruppenräume für den Schulkindergarten, sowie zwei Fachräume im Kellergeschoss. Der Schulerweiterungsbau fand viel Lob und Bewunderung. Zwischen 1957 und 1978 steigt die Zahl der Lehrkräfte von vier auf dreizehn und die Odendorfer Einwohnerzahl erhöhte sich auf über 3000.
Seit März 1993 trägt die Gemeinschaftsgrundschule Swisttal-Odendorf den Namen „Schule am Zehnthof“. Mitentscheidend für diese Namensgebung war auch die Einbeziehung der Schulkinder in das Kulturprogramm des Zehnthaus Vereins. Unter Leitung von Ria Borgmann (seinerzeit 1. Vorsitzende des Vereins) fanden ab 1991 zwei Malwettbewerbe statt unter dem Motto „Das Zehnthaus in Odendorf“ und „Bäume und Pflanzen in Odendorf“. 1997 folgte eine archäologische Ausstellung „Odendorf vor den Römern“ mit Führungen für Schulklassen und Vorführung der Experimentellen Archäologie von Dirk Tomalak. 1999 folgte eine weitere Aktion “Odendorf zur Zeit der Römer“. Seit 2006 werden jährlich die dritten Klassen ins Zehnthaus eingeladen und erhalten eine kindgerechte Präsentation zur Geschichte des Zehnthauses und eine Führung vom Dachboden bis zum „Verlies“.
Zurzeit sind an der Schule 11 Lehrkräfte für 220 Schüler beschäftigt sowie zwei pädagogische und eine sozialpädagogische Fachkraft. Über den Schulbetrieb hinaus können Kinder in zwei Betreuungseinrichtungen angemeldet werden. Entweder in der Schule von „8 bis 1“ (hier können Schüler bis 13:45 Uhr in der Schule bleiben) oder in der OGS (Offene Ganztagsschule), die um 16:15 Uhr schließt.
In Odendorf leben rund 4100 Bürger. Am jetzigen Standort ist ein Neubau der Schule mit integriertem Dorfsaal in der Planung.
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Tel.: 0170 / 5520033
E-Mail: susanne.weidmann-kampe@verein-zehnthaus.de
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