Der Verein Zehnthaus e.V. hat über die Jahre zeitgeschichtliche Informationen und Bilder gesammelt und 2019 in der "Sammlung Zehnthaus" geordnet.
Um diese einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, erscheint seit April 2021 in der Heimatzeitung "Blick aktuell" regelmäßig die Zehnthaus-Kolumne.
erschienen am 16.10.21 in Blick Aktuell, Journal Rhein-Sieg-Kreis, Ausgabe 41/2021
Mit dem Lied „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ wurden schon viele Feste in Essig gefeiert:
„Seit Jahren schon da leb‘ ich hier
und ich danke Gott dafür,
dass er Dich uns gegeben hat!
In Essig, da spielt unser Leben.
Für Dich, da würd‘ ich alles geben:
Ein Geschenk für alle Ewigkeit!“
Dieses Lied steht in enger Verbindung mit dem Wappen von Essig: dem Stern. Das Wappen stellt einen silbernen siebenstrahligen, in der Mitte durchbohrten Stern auf blauem Hintergrund dar. Er bezieht sich auf den Stern des ehemals bedeutenden Frauenklosters Marienstern in Essig. Die Farben Silber und Blau sind die Marienfarben.
Dieser Ort ist ein historischer Verkehrsknotenpunkt: Schon zur Zeit der Römer im Rheinland wurde Essig von einem bedeutenden Verkehrsweg berührt, der Römerstraße, die von Bonn über Miel, Essig, Kuchenheim, Billig (Belgica) nach Trier führte. Im Mittelalter führte die Aachen-Frankfurter Heerstraße, die Krönungsstraße, von Frankfurt über Sinzig, Rheinbach, Essig, Düren nach Aachen. In Urkunden des 9. Jahrhunderts wird Essig unter den Namen “essinghoua“ und “hesengahoua“ erwähnt.
Die Deutung des Ortsnamens Essig konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden und lässt viel Raum für Interpretationen. Der Begriff “Esch“ bezeichnete ursprünglich ein zum Ackerbau bestimmtes, nicht eingefriedetes Feld, welches von mehreren Berechtigten gemeinschaftlich genutzt wurde. In unserer Region ist die Lautform “Essisch“ (in der Mundart “äßisch“) weit verbreitet und bezieht sich auf Kreuzungen mehrerer Wege, an denen ein Wendeplatz entstanden ist.
Einheimische sprechen von Auf dem Essig und sagen: "Ich jon op de Eissig". Die Geschichte von Essig ist eng verbunden mit der Geschichte des Klosters Marienstern. Von daher hatte Essig auch lange den Ortsnamen „Kloster Essig“.
Die Besiedlung und historische Entwicklung von Essig und der Region stehen in engem Zusammenhang mit den fruchtbaren Lössböden der Zülpicher Börde und dem günstigen Klima. Hinzu kommt die erwähnte Lage von Essig an der Kreuzung bedeutsamer Straßen, heute der Bundesstraßen B56 und B266.
Der Ortseingang von Odendorf nach Essig wird geprägt durch einen im Jahr 2012 gebauten und durch den Bürgerverein Essig schön gestalteten Kreisel, der zugleich Einfahrt von Euskirchen in den Rhein-Sieg-Kreis und die Gemeinde Swisttal ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Grundgesetz im März 1953 eine Gemeindeordnung in Kraft, die den Gemeinden eine Amtsordnung mit Gemeinderat und Bürgermeister gab. Die selbstständige Gemeinde Essig, mit eigenem Rat und Bürgermeister, gehörte zum Amt Ollheim, später Amt Ludendorf. Im Jahr 1816 hatte Essig 80 Einwohner, im Jahr 1946 waren es genau 100 Einwohner. Die kommunale Neuordnung, die zum 1. August 1969 in Nordrhein-Westfalen in Kraft trat, war die Geburtsstunde der Gemeinde Swisttal mit zehn Ortschaften, davon Essig als kleinster Ortschaft mit 184 Einwohnern im Jahr 1969.
Die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat mit zwei Ereignissen stark in die Entwicklung unserer Region eingegriffen: Zuerst führte die Entscheidung für die Bundeshauptstadt Bonn zu einem starken Zuwachs an Einwohnern: Essig wuchs von 100 Einwohnern im Jahr 1946 auf den bisherigen Höchststand von 454 Einwohnern im Jahr 1999. Nach der Entscheidung für Berlin hat Essig aktuell
(Januar 2021) 380 Einwohner.
Essig ist die kleinste Ortschaft von Swisttal. Es ist ein angenehmer, familienfreundlicher Wohnort mit einem schönen Spielplatz und dem Josef-Bienentreu-Haus im Mittelpunkt. Von den umgebenden Feldern und Blühstreifen hat man einen guten Blick auf die Eifelhöhen und das Siebengebirge.
In diesem Lied kommt das Grundgefühl von Heimatliebe und Geborgenheit zum Ausdruck, wie es schon die Römer ausgedrückt haben: “Ubi bene, ibi patria“ - “Wo ich mich wohl fühle, ist meine Heimat / mein Zuhause.“
(erschienen am 2.10.21 in Blick Aktuell, Journal Rhein-Sieg-Kreis, Ausgabe 39/2021)
Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841) war ein preußischer Baumeister, Architekt und vielseitiger Künstler. Als Architekt des Königs von Preußen hat er fast alle staatlichen Bauvorhaben mitgestaltet und überprüft. Seine Bauwerke prägen noch heute das Stadtbild der Mitte Berlins. Schinkel veröffentliche 1815 eine Denkschrift „über die Erhaltung aller Denkmäler und Alterthümer unseres Landes“. Das war der Beginn der staatlichen Einflussnahme auf die Erhaltung von Denkmalen.
2023 wird das Rheinische Amt für Denkmalpflege sein 120jähriges Bestehen feiern. Bei der Vorläuferorganisation wurde bereits 1898 in einem Inventarwerk Odendorf erwähnt. Neben den damals beim Bau der Eisenbahn entdeckten römischen Funden wird dort die katholische Pfarrkirche Petrus und Paulus gewürdigt. Außerdem genannt werden der zweigeschossige unverputzte Bruchsteinbau Zehnthaus und das Burghaus.
Heute ist der Denkmalschutz in NRW in einem Landesgesetz von 1980 geregelt. Darin ist festgelegt, dass diese Aufgabe der kleinsten Verwaltungseinheit in NRW obliegt. Die Aufgabe der „Unteren Denkmalbehörde“ ist somit im Rathaus Ludendorf angesiedelt. Die Gemeinde handelt eigenständig, holt aber vor jeder Entscheidung den Sachverstand des Amtes für Denkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) oder des Amtes für Bodendenkmalpflege ein. Dort sitzen die Fachleute, die sich mit rheinischen Wasserburgen, barocken Kirchen, römischen Villen oder steinzeitlichen Siedlungen auskennen.
Wer an einem eingetragenen Denkmal Veränderungen vornehmen möchte, benötigt hierzu die Erlaubnis der Unteren Denkmalbehörde, also der Gemeinde. Das kann für die Instandhaltung von Baudenkmalen eine große Hürde bedeuten. Bei der Bauerhaltung müssen sowohl die verwendeten Materialien dem Original des Denkmals entsprechen wie auch architektonische Fragen berücksichtigt werden. Daraus ergeben sich in der Regel höhere Kosten.
„Obere Denkmalbehörde“ ist der Rhein-Sieg-Kreis. Er beaufsichtigt und unterstützt die Tätigkeit der Gemeinden auf dem Gebiet des Denkmalschutzes. Wer nach Bodendenkmälern graben oder diese bergen will, braucht hierzu eine Erlaubnis, die die Obere Denkmalbehörde erteilt. Sie genehmigt auch Darlehen für die Erneuerung von selbst genutzten Wohngebäuden in Baudenkmalen.
In einem Bereich ist die Obere Denkmalbehörde immer erste Ansprechpartnerin. Dies gilt für Schatzsucher und Sondengänger mit Metalldetektor. In Nordrhein-Westfalen ist „Schatzsuche“ nicht verboten, aber es gibt Spielregeln, die einzuhalten sind. Die Bestimmungen sind in den einzelnen Bundesländern allerdings unterschiedlich. Die Genehmigung zum „Sondengehen“ wird auch nicht generell, sondern nur für eine konkrete Fläche erteilt.
Die Dienstaufsicht über den Denkmalschutz führt die Oberste Denkmalbehörde im Ministerium für Heimat, Kommunales und Bau des Landes NRW. Dort wird auch über Fördermittel des Landes entschieden.
(erschienen am 18.9.21 in Blick Aktuell, Journal Rhein-Sieg-Kreis, Ausgabe 37/2021)
Im deutschen Sprachgebrauch gib es keinen einheitlich definierten Denkmalbegriff. Aufgrund einer künstlerischen, historischen oder kulturellen Bedeutsamkeit kann ein öffentliches Interesse bestehen, die Erinnerung zu bewahren und ein Denkmal zu benennen. Denkmäler sind Zeugnisse der kulturellen Entwicklung der Menschheit. Im Rahmen der Erinnerungskultur wird ihnen aus vielfältiger Sicht ein besonderer Wert zugesprochen.
Allgemein bekannt sind die Hauptkategorien Baudenkmäler und Bodendenkmäler. Der Begriff Baudenkmal erklärt sich selbst. In Deutschland sind etwa 750.000 Baudenkmäler registriert. Zu Bodendenkmälern gehören unterirdische bauliche Anlagen, Reste oberirdischer baulicher Anlagen sowie Zeugnisse tierischen und pflanzlichen Lebens aus der geologischen Vergangenheit. Funde wie Scherben gehören auch dazu. Zu erwähnen sind auch Kulturdenkmäler, Literatur- und Sprachdenkmäler, Kunstdenkmäler oder das UNESCO-Welterbe.
Ebenso bedeutsam sind Natur- und Gartendenkmäler wie historische Gärten, Parks, Friedhöfe, Alleen oder geschützte Bäume.
Nicht zu vergessen sind die Kleindenkmäler. Sie erinnern an eine Person oder erfüllen einen besonderen Zweck. Dazu gehören beispielsweise Brunnen, historische Wegweiser oder Pflaster, Pegelhäuschen, Gedenksteine oder Statuen.
Diese Kleindenkmäler stehen nicht immer unter Denkmalschutz. Deshalb ist die genaue Anzahl aller Objekte in Deutschland nicht bekannt. Da sie oft eine nachrangige Bedeutung haben, kommen oft gemeinnützige Vereine, Gemeinden oder Privatpersonen für die Unterhaltung auf.
1988 erhielt die Gemeinde Swisttal vom Amt für Denkmalpflege eine entsprechende Aufstellung. Teil A verzeichnet die Baudenkmäler, Teil B die Bodendenkmäler. Die Eintragung in diese Denkmalliste kann auf unterschiedliche Art erfolgen. Der Antrag erfolgt vom Landschaftsverband oder von Eigentümern von Bauwerken. Allerdings besteht bei Eigentümern kein Rechtsanspruch auf Eintragung. Klagen hätten keine Aussicht auf Erfolg.Denkmalschutz war und ist nachhaltig, denn Denkmäler sind Klimaschützer. Die meisten historischen Gebäude zeichnen sich durch langlebige, natürliche Materialien und eine positive Gesamtenergiebilanz aus.
Schaut man in die Liste der Bau- und Bodendenkmäler in Swisttal, so ist die Anzahl doch überraschend. Für Baudenkmäler Buschhoven gibt es in Buschhoven 26 Eintragungen, für Dünstekoven acht, für Essig fünf, für Heimerzheim 30, für Ludendorf 12, für Miel 16, für Morenhoven 23, für Odendorf 20, für Ollheim 24 und für Straßfeld neun.
Die Anzahl der Bodendenkmäler ist dagegen überschaubar. Für Buschhoven sind zwei, für Miel acht, für Morenhoven eins und für Straßfeld ebenfalls eins eingetragen.
(erschienen am 4.9.21 in Blick Aktuell, Journal Rhein-Sieg-Kreis, Ausgabe 35/2021)
Hinter Denkmalfassaden verbergen sich faszinierende Geschichten. Dies erleben alljährlich Millionen Besucher beim Tag des offenen Denkmals, den die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordiniert. Auch 2021 laden Denkmaleigentümer und haupt- und ehrenamtliche Denkmalpfleger am 12. September interessierte Besucher in ihre Denkmäler ein.
Das Motto für 2021 lautet „Sein und Schein in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“. Damit rückt die Handwerkskunst der Illusion in den Mittelpunkt.
Zur alltäglichen Erfahrung im 21. Jahrhundert gehören retuschierte Bilder. Wirklichkeit und Täuschung lassen sich kaum unterscheiden. Dabei ist der gekonnte Einsatz des „Scheins“ nicht neu. Im Barock wurden Decken, Fenster und Fassaden „vorgetäuscht“. Flächige Dekorationsrahmen wurden mit feinsten Stuckarbeiten an die Wände gebracht und zierten Fassaden und Decken. Damit die Räume noch größer wirken konnten, wurden häufig Spiegel angebracht und sogar ganze Spiegelsäle geschaffen. Mit dieser Architektur haben die geistlichen und adligen Herrschaften damals versucht, dem Leid und Elend in der Bevölkerung zu begegnen. Während Krankheiten und Hungersnöte tobten, ließen sie immer größere Burgen und Schlösser errichten. Der geistliche und weltliche Adel repräsentierte mit dieser Baukunst ein eigenes Lebensgefühl.
Ob Blendfassade oder Quaderputz - illusionistische Techniken sind also keine moderne Erscheinung. Sie aufzuspüren, vorzuführen und zu erläutern ist das Aufgabenfeld am Tag des offenen Denkmals 2021. Im Fokus steht die Frage, was Rekonstruktion und pure Fassadenerhaltung mit der Denkmalpflege zu tun haben.
Denkmäler sind vieles: Wissensspeicher, Geschichtenerzähler, Hingucker, Wohn- oder Lernort. Menschen wohnen oder arbeiten darin, Handwerk wird an ihnen erlernt, angewendet und weitergegeben. Sie zu erhalten und zu bewahren, macht Denkmalpflege zu einem gesellschafts-relevanten Engagement. Voraussetzung dafür ist die Pflege der Substanz und nicht nur der Erhalt der äußeren Erscheinung. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Seit dem 30. Juli 2021 gibt es in Bonn in der Schlegelstraße, dem Sitz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, eine multimediale Wanderausstellung zu sehen. In sechs interaktiven Stationen macht die Ausstellung die „Baustelle Denkmal“ lebendig. Die Ausstellung ist bis zum 20. September 2021 geöffnet.
Aufgrund der Situation nach der Flut-Katastrophe hat der Verein Zehnthaus in diesem Jahr auf eine Teilnahme am Tag des offenen Denkmals verzichtet.
(erschienen am 21.8.21 in Blick Aktuell, Journal Rhein-Sieg-Kreis, Ausgabe 33/2021)
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wurde 1985 gegründet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Sie ist die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. Die Stiftung setzt sich bundesweit und unabhängig für den Erhalt bedrohter Baudenkmäler aller Art ein. Das Aufgabenspektrum reicht von der Notfall-Rettung gefährdeter Denkmäler über pädagogische Schul- und Jugendprogramme bis hin zur bundesweiten Aktion „Tag des offenen Denkmals“.
Rund 600 Projekte fördert die Stiftung jährlich vor allem dank der aktiven Mithilfe und den Spenden von über 200.000 Förderern. Bereits für rund 6.000 Denkmäler wurde eine denkmalgerechte Restaurierung realisiert. Für diese Arbeit wurden mehr als eine halbe Milliarde Euro eingesetzt. Bundesweit sind mehr als 500 Ehrenamtliche in über 85 Ortskuratorien vertreten.
Der „Tag des offenen Denkmals“ (ToD) ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Er soll Deutschlands reiche Denkmallandschaft für die breite Öffentlichkeit zugänglich machen. Jedes Denkmal ist ein wahrer Wissensspeicher, in dem eindrucksvolle Geschichten stecken. Es gibt Einblicke in sonst verschlossene Bereiche. Bei Denkmälern, die ganzjährig geöffnet sind, schafft ein Rahmenprogramm besondere Anreize. Alle Vereine und Stiftungen, die Verantwortung für ein Denkmal tragen, werden aufgefordert, als Botschafter den kulturellen Wert und die gesellschaftliche Bedeutung ihres Denkmals zu vermitteln.
Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals. Er findet europaweit statt. Die 50 Vertragsstaaten des Europäischen Kulturabkommens erleben den Tag als European Heritage Day.
Neben den EU-Mitgliedsstaaten beteiligen sich an diesem Kulturevent u.a. Island, Norwegen und die Türkei. Die Stiftung eröffnet diesen Tag jedes Jahr feierlich gemeinsam mit einer Gastgeberstadt.
Es gibt einen festgelegten, sich wiederholenden Termin. An jedem zweiten Sonntag im September öffnen viele tausend Monumente ihre Pforten, die ansonsten nicht zugänglich sind. Mehrere Millionen Besucher brechen auf zu Streifzügen durch die Vergangenheit. Weit mehr als 7.500 Denkmale sind für diese kostenlose Veranstaltung geöffnet. Der Tag macht spürbar, was für eine große Rolle Denkmäler in unserem Leben spielen und wie sie die Gegenwart prägen.
2020 war aufgrund der Pandemie ein virtueller ToD. Das Jahres-Motto lautete: „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten“. Neu denken“. Dieses Motto hat der Verein Zehnthaus auf seiner Internetseite (www.verein-zehnthaus.de) in einem Wort- und Bildbeitrag umgesetzt. Auch in den vergangenen Jahren war das Zehnthaus am Tag des offenen Denkmals für Besucher geöffnet. Die Teilnehmer erlebten Führungen und hörten Kurzvorträge zur Geschichte des Hauses.
Das Motto für 2020 beinhaltete indirekt auch den Begriff Nachhaltigkeit. Ob eine gotische Kirche oder ein Fachwerkhof – ihnen gemeinsam ist die Verwendung von natürlichen und regionalen Baustoffen. Daher fällt die Ökobilanz bei Denkmälern überwiegend positiv aus. Das war seinerzeit eher unfreiwillig und auch nicht flächendeckend so. Heute gibt es deshalb gelegentlich Schwierigkeiten, Bauten denkmalgerecht energetisch zu ertüchtigen.
www.denkmalschutz.de
(erschienen am 7.8.21 in Blick Aktuell, Journal Rhein-Sieg-Kreis, Ausgabe 31/2021)
Gleich zwei katholische Pfarrkirchen stehen in der Odendorfer Ortsmitte, beide unter dem Namen der Patrone Sankt Petrus und Paulus. Die zwischen 1901 und 1903 gebaute neugotische Backsteinkirche ist zwar die optisch dominierende, die kleine und ältere Kirche aber das eigentliche Kleinod.
Die erste Nennung der alten Kirche finden wir in dem Liber valoris, einem Steuerverzeichnis der Kölner Erzbischöfe, zum Ende des 13. Jhd. Durch die Bauweise als dreischiffig Pfeilerbasilika und die stilgerechten Formen ist sie ein bedeutendes Dokument der Dorfkirchen des 12. Jhd. in unserer Region und damit vermutlich noch etwas älter als schriftlich belegt. Anzunehmen ist ein Vorgängerbau aus dem 9. Jhd. auf dem Hügel, der damals bis zum Orbach reichte.
Der Kirchenbau weist romanische und spätgotische Baustile auf. Im 17. Jhd. erhielt die Kirche eine Barock-Ausstattung, von der noch einige Heiligenfiguren erhalten sind. Dazu gehören die beiden Titelheiligen Petrus und Paulus, die auf Konsolen aufgestellt sind.
Als der Blankenheimerhof 1481 an die Kartause St. Alban zu Trier verkauft wurde, ging auch das Patronatsrecht über die Kirche dorthin. Aus dieser Zeit stammt die gotische Ausmalung der Kirche, von der sich noch Reste in den Bogenleibungen der beiden mittleren Arkaden erhalten haben. Hier finden wir die seltene Szene der Seelenwaage unter Beistand der Muttergottes. Der Erzengel Michael trägt am Tag des Jüngsten Gerichts eine Balkenwaage, mit der er Gut und Böse abwägt.
Das Mauerwerk der Kirche und die inneren Säulen enthalten als Baumaterial teilweise Kalksinterablagerungen aus der römischen Eifelwasserleitung. Das ist besonders an der Außenfassade erkennbar.
Die alte Pfarrkirche mit angrenzendem "Kloster" von der Orbachstraße aus gesehen (Foto: Verein Zehnthaus e.V.)
Plakette am Kircheneingang (Foto: Verein Zehnthaus e.V.)
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele bauliche Veränderungen und Nutzungsmöglichkeiten ergeben. Die Kirche wurde z.B. mit Backstein aufgestockt und auch der Turm nachträglich aufgesetzt. Dass die romanische Kirche erhalten blieb, ist ihrer "Umnutzung" zu verdanken. Nach dem Bau der neuen Kirche wurde an die alte Pfarrkirche ein Krankenhaus angebaut, das von Augustinerinnen, später von Franziskanerinnen geleitet wurde. Das Mittelschiff wurde abgetrennt, der Fußboden angehoben und eine Zwischendecke eingezogen. In den oberen Räumen befanden sich drei Schlafräume für die Schwestern. Der Chorraum diente als Kapelle und in den unteren Räumen waren ein Kindergarten sowie eine Nähschule untergebracht.
Ansicht von 1893
Verbliebener Grabstein vom alten Friedhof an der Kirche (Foto: Verein Zehnthaus e.V.)
Umgeben war die alte Kirche von einem Wehrfriedhof, der um 1896 geschlossen wurde und heute nur noch zum Teil erkennbar ist. Dieser Friedhof dehnte sich auf einem Hügel bis zum Orbach hin. Als er 1923 aufgegeben wurde, beseitigte man einen Teil des Friedhofshügels. Jetzt erst konnte ein Weg längs des Orbachs angelegt werden. Vorher führte der Weg über den Friedhof. Auch die Straße am Zehnthof entstand in dieser Zeit. Der heutige vom Orbach kommende Aufgang zur Kirche ist dem alten Wehrgang nachempfunden.
Letztlich ist es dem Erzbistum Köln und dem Preußischem Denkmalschutz zu verdanken, dass die Kirche schon im 19. Jhd. als erhaltenswertes Gebäude eingestuft wurde. Der damalige Pfarrer hatte sich mehrmals vergeblich um den Abriss bemüht.
Von 1970-1976 wurde die alte Pfarrkirche von Grund auf saniert und in den jetzigen Zustand versetzt. Von der ursprünglichen Ausstattung ist nur noch der Taufstein aus Basaltlava erhalten. Er soll aus karolingischer/romanischer Zeit (ca. 750-1130 n.Chr.) stammen.
Heute wird die alte Kirche wieder regelmäßig für Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten genutzt.
(erschienen am 10.7.21 in Blick Aktuell, Journal Rhein-Sieg-Kreis, Ausgabe 27/2021)
Im nordwestlichen Teil von Odendorf befindet sich die Wilkensstraße. Die jeweiligen Straßenschilder sind mit einer kleinen Zusatzplakette versehen, auf der sich der Schriftzug „Heinrich Wilkens, Landwirt aus Odendorf“ befindet, ergänzt durch Geburtsdaten und einem Stiftungshinweis. Wer war dieser Mann, aufgrund welcher Lebensleistung hat die Gemeinde eine Straße nach ihm benannt?
Der „Ackerwirth“ Wilhelm Heinrich Wilkens lebte von 1808 bis 1878 in Odendorf. Er verfasste insgesamt drei Testamente in den Jahren 1876, 1877 und 1878. Die beiden letzteren Testamente dienten der Ergänzung des Testamentes von 1876 und können vernachlässigt werden.
In diesem sehr umfangreichen Haupt-Testament (kirchenrechtlich als Stiftung bezeichnet) findet sich die Verfügung an die Katholische Kirchengemeinde in Odendorf, die bis heute Grundlage der entsprechenden Vermögensverwaltung durch die kath. Pfarrgemeinde ist und zur Finanzierung einiger wichtiger Einrichtungen entscheidend beigetragen hat. Deswegen sei im Folgenden die noch heute wichtige Passage aus dem Testament von 1876 zitiert: „Zum Universalerben meines Nachlasses ernenne ich die katholische Pfarrkirche zu Odendorf, mit der Bestimmung, dass der Ertrag oder Revenüen meines Vermögens nach Abzug der Verwaltungskosten verwand werden, zur Pflege und Unterstützung armer Waisenkinder, armer Kranken und hilfsbedürftigen Greise beiderlei Geschlechts und zwar ohne Unterschied der Confession, in der Gemeinde Odendorf“.
Das Wilkens-Vermögen besteht u.a. aus Grundstücken, die überwiegend verpachtet sind oder im Erbbauwege abgegeben wurden. Besonders sind hier drei Gebäude zu nennen, die auf solchen Grundstücken errichtet wurden und die für das allgemeine Leben in Odendorf große Bedeutung haben.
Zum einen sind hier die Seniorenwohnungen zu erwähnen, die die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft des Rhein-Sieg-Kreises erstellt hat. Das Grundstück ist im Erbbauvertrag der Gesellschaft 1976 zur Verfügung gestellt worden. Diese Wohnungen stehen „jedermann“ zur Verfügung, also z.B. „ohne Unterschied der Confession“, wie es bereits im Testament von 1876 gefordert worden war.
Sodann ist das so genannte Heinrich-Wilkens-Haus zu nennen. Es wurde im Jahr 1983 eröffnet und diente zunächst als Alten-Tage-Begegnungsstätte. Heute wird das Heinrich-Wilkens-Haus Verwendungen zugeführt, die mit den grundlegenden Zielen des Heinrich Wilkens zu vereinbaren sind.
Generell ist festzuhalten, dass die zitierte wörtliche Formulierung im Wilkens-Testament auf die heutige Zeit nicht mehr anzuwenden ist. So sind z.B. unsere Senioren längst keine „armen und alten Greise“ mehr, und auch unsere Kleinen sind kaum mehr „arme Waisenkinder“.
Deshalb musste sich der Kirchenvorstand mit der Frage einer „zeitgemäß angepassten Leseart“ natürlich immer wieder beschäftigen und trifft im Einzelfall, ggf. nach Absprache mit dem Erzbistum Köln, „angepasste“ Entscheidungen.
Damit sind wir bei dem dritten Gebäude, das auf Wilkens-Grund steht und auch mit Geldern aus dem Wilkens-Vermögen erbaut wurde: 1979 wurde der Kindergarten (heute Kindertagesstätte und Katholisches Familienzentrum) in Odendorf eröffnet und 2012 erweitert. Wenn auch öffentliche Gelder zur Finanzierung hinzukamen, konnte dieser Kindergartenbau 1979 letztlich nur durch das Wilkens-Testament ermöglicht werden.
Die drei erwähnten Gebäude bilden einen geschlossenen Komplex um das katholische Familienzentrum in Odendorf, Orbachstraße 19.
Zum Schluss soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch ein finanzieller Anteil beim Bau des Kath. Pfarrzentrums der Pfarrgemeinde St. Petrus u. Paulus in Odendorf (eröffnet 2010) aus dem Wilkens-Vermögen stammt.
So steht auch heute noch der Name Heinrich Wilkens für ein großes soziales und christliches Engagement, dem sich der Kirchenvorstand der Kath. Pfarrgemeinde St. Petrus u. Paulus in Odendorf stets verbunden fühlt. So verwaltet er nicht nur die genannten Einrichtungen und Ländereien, sondern verwendet immer wieder Erlöse aus den Erträgen und Zinsen des Kapitalvermögens für caritative Hilfen im Einzelfall.
Quelle: Hans Georg Schneider
Im Herbst 2019 hat die Bonner Beethoven Jubiläums-gesellschaft auf dem Zehnthofplatz vor der alten Pfarrkirche in Odendorf eine Beethoven-Stele installiert. Zusammen mit 21 weiteren Stelen im Rhein-Sieg-Kreis und im Bonner Stadt-gebiet bildet sie den Beethoven-Rundgang, das zentrale Projekt von BTHVN2020 zum Schwerpunktthema „Bonner Weltbürger“. Der multimediale Rundgang mit Stationen zu unterschiedlichen Themen und Aspekten des Künstlers soll das Leben von Ludwig van Beethoven im öffentlichen Raum lebendig werden lassen.
So auch in Odendorf. Im März 2020 wurde die Stele Nr. 14 auf Initiative der Gemeinde den Bürgern im Rahmen einer Feier-stunde auf dem Zehnthofplatz vorgestellt. Gastredner war Dr. Stephan Eisel, der Initiator des Projektes. Er ging besonders auf das Leben und Wirken Beethovens in der Region ein und erläuterte die Systematik des Rundgangs (siehe hierzu auch: https://beethoven-rundgang.bonn.de). Die musikalische Untermalung der Veranstaltung gestaltete ein Trompeten-Quartett der Musikschule Meckenheim-Rheinbach-Swisttal.
Der örtliche Bezug wird auf der Stele unter dem Titel “Am Klavier in Odendorf“ unter anderem wie folgt erläutert:
„Ludwig van Beethoven erinnerte sich zeitlebens an die schöne Gegend, in der ich das Licht der Welt erblickte“, wie er 1801 an seinen Freund Wegeler schrieb. Sein Vater Johann besuchte mit ihm hier gern musikbegeisterte Freunde und Bekannte. [...]
Auf den Musikausflügen machten sie unter anderem Station bei Pfarrer Hilger Joseph Dick in Odendorf, wo sie, wie der Bonner Bäckermeister Fischer berichtete, „auch Ehr empfinnge“.
Beethoven war damals zehn Jahre alt. Seine Beziehung zu Odendorf hatte sich durch den damaligen Vermieter der elterlichen Wohnung in Bonn, den Bäckermeister Gottfried Fischer, ergeben. Dessen Schwager Hilger Josef Dick, ein großer Musikliebhaber, war von 1767 bis 1810 Pfarrer in Odendorf. In einem Kreis mit anderen Kunstfreunden verkehrte man regelmäßig miteinander.
Nach der offiziellen Vorstellung der Stele hatte die Gemeinde zu einem Empfang ins Zehnthaus gebeten. In ihrer Ansprache betonte die Bürgermeisterin, Frau Petra Kalkbrenner, dass man nun stolz sein könne auf den formalen Nachweis, dass Beethoven tatsächlich in Odendorf war.
Anschließend hatte der Zehnthausverein im Rahmen seines Jahresprogramms zu einem Vortrag über den Bonner Beethoven eingeladen. Referent Dr. Eisel trug über die ersten 22 Jahre des Künstlers in der Residenzstadt vor. Mit Schwung und Humor folgte er akribisch den Spuren Beethovens in Bonn und Umgebung. Ludwig van Beethoven wurde, so Eisel, in einem Umfeld erwachsen, in dem hohes musikalisches Niveau, der offene Geist der Aufklärung und persönliche Freundschaften eng miteinander verwoben waren. So reifte er in Bonn zu einer Persönlichkeit, erhielt seine musikalische Ausbildung, sammelte wichtige Erfahrungen als Organist und Orchestermusiker und entwickelte sich zu einem außergewöhnlichen Pianisten und Komponisten.
Quelle: Sammlung Zehnthaus
Zehnthaus-Exkursion (Foto: Verein Zehnhaus e.V.)
Konzert des Schöbel Quartetts (Foto: Verein Zehnthaus e.V.)
Vortrag Dr. Thomas Becker zu Räuberbanden im Rheinland (Foto: Verein Zehnthaus e.V.)
Um den Zehnthofplatz finden wir mit den beiden Kirchen, dem ehemaligen Kloster und dem Zehnthaus ein ansprechendes architektonisches Ensemble, das gewissermaßen auch den Ortsmittelpunkt bildet.
Welche Bedeutung hat das Zehnthaus heute für die Menschen in der Region? Das denkmalgeschützte Haus ist Begegnungsstätte für alle Bürger. Hier können sich Altbürger mit der Tradition der Gemeinde identifizieren, Zugezogene in die Gemeinschaft der Gemeinde integrieren und beide Gruppen können sich am Kulturangebot und am Miteinander erfreuen. Die Vereinsführung legt besonderen Wert darauf, den Bürgern der Gemeinde ein vielfältiges kulturelles Angebot zu machen.
Grundlage für die Vereinsarbeit ist der Satzungszweck. Dieser wird besonders verwirklicht durch die Pflege des Hauses, durch Vorträge im Zehnthaus über Kultur, Brauchtum und Geschichte sowie durch Konzerte und Ausstellungen. Weiterhin gehören dazu Fahrten zu kulturhistorischen Stätten und die Erforschung und Dokumentation der Geschichte des Zehnthauses und der Orte Odendorf und Essig.
Auf der Grundlage eines Nutzungsvertrages zwischen der Gemeinde Swisttal und dem Verein kann das Zehnthaus von Privatpersonen, Parteien und Vereinen für ihre Veranstaltungen angemietet werden. Das Flair in den modernisierten historischen Räumen ist überzeugend und die Räumlichkeiten erfreuen sich besonders bei privaten Anlässen großer Beliebtheit. Die beiden Säle können für Familienfeiern, Jubiläen oder Empfänge selbst gestaltet werden. Auch eine voll ausgestattete Küche steht zur Nutzung bereit. Die Räume im Erd- und Obergeschoss bieten Platz für jeweils bis zu 58 Personen. Weiterführende Hinweise sind unter www.verein-zehnthaus.de zu finden.
Im Rahmen des Kulturauftrags sind seit der Eröffnung des Hauses 122 Vorträge gehalten worden. Weiterhin fanden 80 Musikveranstaltungen und 97 Exkursionen statt. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei. Lediglich bei musikalischen Darbietungen und Exkursionen wird ein Unkostenbeitrag erhoben.
Seit vielen Jahren belegt auch die Volkshochschule mit diversen Kursen Räume. Hinzu kommen private Gymnastikkurse. Einmal jährlich erleben die dritten Klassen der Schule-am-Zehnthof im Rahmen des Heimatkundeunterrichts das Zehnthaus. Bei einer ausgiebigen Führung vom Vorratskeller - dem „Verlies“ - bis zum Dachboden wird Geschichte lebendig.
Feiern im historischen Ambiente (Foto: Verein Zehnthaus e.V.)
Schule im Zehnthaus (Foto: Verein Zehnhaus e.V.)
Der Verein Zehnthaus e.V. ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerabzugsfähig. Der Jahres-Mitgliedsbeitrag beträgt für Einzelpersonen 15 EUR und für Ehepaare 20 EUR. Der Verein hat zurzeit 282 Mitglieder.
Neue Mitglieder sind immer willkommen. Unterstützen Sie den Erhalt des Zehnthauses und die lokale Kulturarbeit!
Werden Sie Mitglied!
Quelle: Sammlung Zehnthaus
(erschienen am 26.5.21 in Blick Aktuell, Ausgabe 21/2021)
Im vorhergehenden Teil haben wir den Weg von den historischen Wurzeln des Zehnthauses bis zu seinem Bau und der Gründung eines Vereins zur Rettung des Zehnthauses beschrieben. Heute setzen wir die Geschichte fort.
1981 konnte das Zehnthaus nach sieben Jahren kostenintensiver Restaurierung am 19. Juli unter großer Anteilnahme der Bevölkerung im Rahmen einer Feierstunde für die Nutzung durch den Verein Zehnthaus und die Bürger freigegeben werden. Die Eröffnungsreden hielten der Gründer des Zehnthaus-Vereins, Dr. med. Johann Bayer, und der Ortsvorsteher, Heinrich Vornhagen.
2000 wurde nach Beschluss des Gemeinderats mit der Dachsanierung und Neueindeckung des Zehnthausdaches in Schiefer begonnen. Unter denkmalpflegerischen Vorgaben wurden die Deckenbalken und der Dachstuhl restauriert, teilweise erneuert und die Decke über dem ersten Obergeschoss wieder mit einem Lehm/Stroh-Verbundputz versehen. Mit dieser umfangreichen Dachsanierung wurde Dank der einmütigen Unterstützung des Gemeinderats das Baudenkmal Zehnthaus erneuert und für die nächste Generation in seiner Bausubstanz gesichert. 2006 kamen die letzten Arbeiten zur Sanierung des Dachstuhls durch Einbringung einer Dämmschicht und eines begehbaren Holzfußbodens zum Abschluss.
2007 erlebte die Bevölkerung in Odendorf ein Novum. Im Zehnthaus wurde das Landfrauencafé eröffnet. Engagierte Damen unter Leitung der Ortsvorsteherin boten wöchentlich selbstgebackene Tortenkreationen an, die sich alsbald großer Beliebtheit erfreuten. Zeitgleich startete der Rheinische Bauernmarkt auf dem Agrar-Erzeuger Qualitätsprodukte anboten. Zum Bedauern vieler haben beide Veranstaltungen wieder schließen müssen.
2009
realisierte der Verein in Eigenleistung mit finanzieller Unterstützung von Sponsoren eine Rampe für den barrierefreien Weg ins Zehnthaus. Auch in den folgenden Jahren fanden weitere Renovierungsarbeiten und technische Verbesserungen statt. Über eine örtliche Biogasanlage erfolgte 2011 der Anschluss an ein Nahwärmenetz. 2012 erzielte der Einbau von Spezialplatten im Bereich der Kölner Decke (Deckenbalken sind mit Putz überzogen) eine deutliche Verbesserung der Akustik im Gebäude.
Bis 2019 führten die ‚Neuen Pfade‘ des Georgsrings Rheinbach über viele Jahre zahlreiche Malerarbeiten im Innenbereich sowie Stuckarbeiten aus und restaurierten die Schlagläden des Zehnthauses. Ziel des Modells ‚Neue Pfade‘ war es, insbesondere arbeitslose Jugendliche auf eine Tätigkeit im ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Trotz großer Erfolge bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen musste das Projekt nach der Streichung von öffentlichen Mitteln 2019 eingestellt werden.
2019 und 2020 wurden die in nahezu vier Jahrzehnten angesammelten Dokumente, Bücher und Schriften in ein eigenes Archiv überführt.
Weitere Aktivitäten: Zu Gast war auch die ‚Jugendhilfe Köln‘, die bei Schülern mit einer schwierigen Schullaufbahn Potentialanalysen im Hinblick auf die anstehende Berufswahl durchführten. Auch ein Kinderbibeltag fand im Zehnthaus statt. Für Veranstaltungen des Ortsausschusses oder der Gemeinde steht das Haus immer zur Verfügung. Das gilt beispielsweise für das Maiansingen, das Weihnachtsbaumaufstellen und natürlich für das Dorffest. Traditionell ist der Zehnthaus Verein mit drei Ständen beim Dorffest aktiv. Im Zehnthaus kann bei diesem Anlass die Ausstellung Schülerkunst der Schule am Zehnthof bewundert werden und auch das Kasperle zeigt sich dort für die jüngeren Besucher.
Das 40. Jubiläum der traditionellen herbstlichen Kunstausstellung im Zehnthaus war nur durch die Einschränkungen der Pandemie verhindert worden. Ebenso kommt seit 2016 eine Veranstaltung der Swisttaler Lesetage im Zehnthaus zu Gehör.
2020 brachte die Pandemie das Kulturprogramm nahezu zum Erliegen. Der Vorstand hat diese Zeit für eine Vielzahl interner Arbeiten genutzt, z.B. für die Zusammenführung von diversem Bildmaterial zu einem Fotoarchiv.
Auch in den ersten Monaten 2021 musste das Kulturprogramm wegen Corona leider ruhen. Die Hoffnung liegt jetzt auf einer baldigen Öffnung des gesellschaftlichen Lebens. Ganz besonders freuen wir uns auf die geplante Jubiläumsveranstaltung anlässlich der Eröffnung des Zehnthauses vor 40 Jahren. Diese Feier soll, so hoffen wir, im September 2021 stattfinden.
Quelle: Sammlung Zehnthaus
(erschienen am 12.5.21 in Blick Aktuell, Ausgabe 19/2021)
Im Bereich des Zehnthofplatzes im historischen Ortskern von Odendorf finden wir eine Reihe klerikaler und profaner Bauten, die sich zu einem sehenswerten Ensemble zusammenfügen. An den Platz grenzen das Zehnthaus, die alte katholische Pfarrkirche St. Petrus und Paulus, das ehemalige Kloster (heute Kita Villa Kunterbunt) und die neue katholische Kirche St. Petrus und Paulus. Unweit davon liegt die Odendorfer „Burg“. Von der Geschichte dieser Gebäude wollen wir in den nächsten Folgen berichten und beginnen heute mit dem Grundbesitzerwerb der Kartäuser in Odendorf und dem Zehnthaus.
1481 erwarb das Trierer Kartäuserkloster St. Alban den Blankenheimer Hof der Herren von Dollendorf, Blankenheim, Schleiden und Manderscheid in Odendorph, den späteren Kartäuserhof. Das Kloster St. Alban lag vor den Toren der Stadt Trier am Fuß des Heiligkreuzberges nahe den Kaiserthermen. Im 17. Jahrhundert versuchte Frankreich sein Reich nach Osten bis an die Rheingrenze auszudehnen. Auch gegen Trier rückte eine französische Armee vor. Als Folge dieser kriegerischen Auseinandersetzung wurde das Kloster 1674 zerstört.
Zwischen Trier und Merzlich (heute Konz-Karthaus) besaß der Kartäuserorden ein Hofgut mit Ländereien. Dort begann er 1680 mit dem Aufbau eines neuen Klosters mit Kirche und weiteren Bauten. Es erhielt den Namen St. Bruno.
1810
wurde als Folge der Säkularisation der Klöster auch der Kartäuserhof in Odendorf samt Zehnthaus öffentlich versteigert. Erwerber war Bartel Brabender aus Essig, seinerzeit Gerichtsschreiber auf dem Friedensgericht in Rheinbach.
„Die Güter bestehen aus einem Bauernhof (Gutshof) mit einem Haus, einer Scheune, Ställen, und einer Scheune, genannt Zehndhaus, mit einem Garten von ungefähr einem halben Morgen“
Ablauf der Versteigerung:
„Es sind hintereinander 5 Feuer angezündet worden. Während der Dauer derselben wurde die Summe von 26 300 Francs geboten. Nachdem das letzte Feuer erloschen war, ohne daß ein weiteres Angebot abgegeben wurde,, haben wir, Präfekt vom Departement Rhein und Mosel, den Zuschlag erteilt an den Herrn Bartholomäus Brabender, Gutsherr, wohnhaft in der Gemeinde Essig, Bezirk Bonn, Departement Rhein und Mosel als letztem Bieter die bezeichneten Güter nach vorliegendem Protokoll für die Summe von 26 300 Francs […].“
(Übersetzung aus der Original-Urkunde über das Verkaufs (Versteigerungs)-Protokoll des Kartäuserhofes vom 29. November 1810).
1842 erhielt Brabenders Tochter das zum Wohnhaus umgebaute und mit neuen Nebengebäuden zu einem Hof erweiterte Zehnthaus als Mitgift. 1879 etwa erwarb der Ackerer Wilhelm Hubert Sturm das Zehnthaus und den Hof. Er baute das Gebäude weiter aus und setzte den Treppengiebel auf. Nach Einbau eines Zugangs von der Straße aus war dort von 1880 bis 1932 die Postagentur mit Fernsprechstelle untergebracht.
Versteigerungsurkunde des Odendorfer Kartäuserhofes vom 29.11.1810, Seite 1
(Kopie, Original: Landeshauptarchiv Koblenz)
Versteigerungsurkunde des Odendorfer Kartäuserhofes vom 29.11.1810, Seite 2
(Kopie, Original: Landeshauptarchiv Koblenz)
Obergeschoss Zehnthaus während der Restaurierung
(Foto: Verein Zehnthaus e.V.)
Erdgeschoss Zehnthaus während der Restaurierung
(Foto: Verein Zehnthaus e.V.)
Letzte Besitzer waren Anna Mouchard, geb. Sturm, und der Lehrer Heinrich Mouchard mit Tochter Edith.
1971 kaufte die Gemeinde Swisttal das Zehnthaus mit Hofgelände und Garten zur Gestaltung eines Dorfplatzes in Odendorf. Das Zehnthaus stand leer und verfiel zusehends. Der Landeskonservator verhinderte letztlich den Abriss.
1974 gründeten 46 Bürger aus Odendorf und Essig am 22. März einen Verein zur Rettung des Zehnthauses. Initiator der Vereinsgründung, erster Vorsitzender und engagierter Förderer war der Odendorfer Arzt Dr. med. Johann Bayer.
Quelle: Sammlung Zehnthaus
Der Bau des Zehnthauses in Odendorf ist eng mit dem Orden der Kartäuser verbunden. Deshalb stellen wir heute die Entwicklung dieses Ordens vor. Zunächst geht es um zwei Persönlichkeiten, die die Geschichte mitbestimmt haben.
Die Gründung des katholischen Ordens geht auf den deutschen Heiligen
Sankt Bruno zurück. Er entstammte der Überlieferung zufolge einer niederrheinischen Patrizierfamilie. Geboren um 1031 in Köln studierte an der dortigen Domschule, wurde Stiftsherr an St. Kunibert und kam dann nach Reims, wo er einen Lehrauftrag erhielt und 1057 zum Leiter der Domschule ernannt wurde. 1075 stieg er zum Kanzler des Erzbischofs von Reims auf. Später trat er als Ankläger gegen kirchliche Missstände auf, musste Reims verlassen und entschloss sich, als Einsiedler zu leben.
So gründete er 1084 mit sechs Gleichgesinnten in der abgeschiedenen Gebirgsgegend von Chartreuse bei Grenoble eine Einsiedelei. Der Ort sollte später dem Orden seinen Namen geben (Chartreuse – latinisiert Cartusia). Davon leitete die Bewegung den Namen Kartäuser bzw. für das Kloster und die zugehörigen Gebäude die Bezeichnung Kartause ab. Das mönchische Leben verband Eremitendasein und Askese mit Formen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Im Mittelpunkt standen Gebet und Gottesdienst. Sein weiterer Weg führte ihn als Berater zum Papst nach Rom und schließlich wieder zurück ins Einsiedlerleben in eine Kartause in Kalabrien. Nach Brunos Tod 1101 übernahmen andere Gemeinschaften die Lebensweise von La Chartreuse. Erst später wurden die Gebräuche der Mönche aufgeschrieben und erhielten durch päpstliches Dekret 1140 den Ordensstatus.
Der Namensgeber für das Kartäuserkloster in Trier war
St. Alban, ein Priester, Missionar und Märtyrer. Albanus kämpfte im Frühchristentum gegen eine theologische Position, die die Einheit von Gott Vater und Sohn infrage stellte. Er wurde von Rom nach Gallien entsandt, kam über Augsburg nach Mainz und unterstützte den dortigen Bischof. St. Alban soll 406 bei einem Angriff der Vandalen in Mainz getötet worden sein. Ein dortiges spätrömisches Grab hat man ihm zugeordnet.
Um 1500 gab es in Europa mit ca. 190 Kartausen den Höhepunkt der Ausbreitung des Ordens. Im Zuge der Reformation kam es zu einem starken Rückgang der Klöster. Auch in der Aufklärung wurden zahlreiche Kartausen aufgehoben. Als Folge der französischen Revolution und der daraus resultierenden Säkularisierung kam es zur Schließung fast aller Klöster im französischen Machtbereich.
In den folgenden Jahrhunderten erholte sich der Orden nur langsam. Erst 1940 konnten die Mönche nach Chartreuse zurückkehren. In den vergangenen 50 Jahren hat der Orden die Hälfte seiner Mitglieder verloren. Zählt man alle Gründungen seit 1084 zusammen, kommt man auf 273 Kartausen. Weltweit gibt es heute noch 21 dieser Klöster, davon vier für Nonnen. Der Orden der Kartäusernonnen wurde in Frankreich um 1229 gegründet. Sie befolgen die gleichen Regeln wie die Mönche. Die einzige noch bestehende Kartause in Deutschland ist das 1964 gegründete Männerkloster Marienau bei Bad Wurzbach in Baden-Württemberg.
Die Kartause St. Alban zu Trier (1330-1674)
Der Trierer Erzbischof gründete 1330 vor den Toren Triers nahe den Kaiserthermen die Kartause St. Alban. Später wurde sie in den Kartäuserorden integriert. 1673 rückte eine französische Armee gegen Trier vor. Bereits bei den Kämpfen um die Stadt fielen die Umfassungsmauern der Kartause, ein Jahr später wurde sie dem Erdboden gleichgemacht. Die Geschichte des Klosters St. Alban, wie es über 300 Jahre vor den Toren der Stadt Trier stand, ging zu Ende. In seiner Blütezeit hatte St. Alban 1481 den Blankenheimer Hof in Odendorf erworben und in Kartäuserhof umbenannt.
Die Kartause St. Bruno zu Merzlich (1680-1802)
Seit der Zerstörung der Trierer Klosteranlage lebten die Kartäusermönche zerstreut auf ihren Höfen zwischen Trier und Merzlich. Dort besaßen sie ein Hofgut mit Ländereien, wenige Kilometer von Trier entfernt. An dieser Stelle begann der Orden 1680 mit dem Aufbau eines neuen Klosters mit Kirche und weiteren Bauten. In diesem Zeitabschnitt entschied der Orden 1726 über den Bau und die Fertigstellung des Zehnthauses in Odendorf.
Unter den Ereignissen der folgenden deutsch-französischen Kriege mussten die Mönche zeitweise die Kartause verlassen. Als Kriegsfolge wurden die linksrheinischen Gebiete der
französischen Verwaltung unterstellt. 1802 verfügte der Säkularisationsbeschluss die Aufhebung aller Ordens-konvente, die Kartause von Merzlich verlor alle Rechte, das Kloster war weitgehend zerstört.
Ab 1855 erfolgte der Wiederaufbau unter der Leitung der Franziskanerinnen. Der Personalnotstand im Schwestern-konvent führte 1962 zu Schließung.
Heute ist das Kloster im Besitz der Stadt Konz (vormals Merzlich) und dient als Bürgerhaus und Kulturzentrum. Die Geschichte des Zehnthauses beginnt im Kloster St. Bruno mit der Gründungsinitiative 1726, sie lebt weiter im Verein Zehnthaus e.V. in Odendorf.
Quellen: Sammlung Zehnthaus; www.chartreux.org; Rudolf Molter, Die Kartause. Chronik und Festschrift zum Abschluss der Renovierungsarbeiten an der ehemaligen Klosteranlage St. Bruno (Konz 1987)
(erschienen am 17.4.21 in Blick Aktuell, Ausgabe 15/2021)
Der Verein Zehnthaus e.V. wurde 1974 in Odendorf gegründet. In nahezu fünf Jahrzehnten hat sich eine Fülle von Dokumenten, Berichten, Protokollen und Büchern angesammelt, die 2019 in eine geordnete Sammlung überführt wurden. Darin verbirgt sich ein Stück Zeitgeschichte, die sich in engerem Sinne mit der Entwicklung der Menschen in unserer Region befasst. Wir wollen Teile des Informationsgehalts über die Kolumne wieder öffentlich machen. Thematisch werden wir sehr offen sein. Allgemeines wird sich mit speziellen Themen ablösen. Geografischer Schwerpunkt ist unsere heimatliche Umgebung.
Der Begriff „Heimat“ mag altmodisch klingen und irgendwie unpassend in unsere globalisierte Welt. „Heimat“ hat in jüngster Zeit jedoch eine inhaltliche und emotionale Aufwertung erfahren, gerade wegen der Globalisierung.
Die Länder Europas besinnen sich auf ihre kulturellen Wurzeln und pflegen alte Gebräuche. Nicht nur der Rucksack ist wieder in Mode gekommen, auch der Volkstanz, der Chorgesang, die Pflege von Dialekten und mehr. “Dahoam is Dahoam“ sagt man in Bayern, „Bi mi to Hus“ ist Plattdütsch oder „Dat es Heimat, dat es Kölle“ singen die „Räuber“. Ein Heimatgefühl hat vielfältige Wurzeln, z. B. die Herkunft, die Sprache und Gebräuche, die Geborgenheit, die Sicherheit der Familie oder die Natur. Es sind vor allem individuelle Werte, die Menschen dazu bewegen, ihren Lebensraum als Heimat zu beschreiben. Wir haben neuerdings sogar ein Heimatministerium – und – auch in „Blick aktuell“ finden wir auf der Titelseite im Logo die Formulierung “Aus Liebe zur Heimat“!
Wir wollen also in unserer Region, in unserer Heimat, Rückschau halten auf das, was wir heute wertschätzen. Der Begriff Denkmal wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Es ist naheliegend, dass Odendof und Essig zunächst im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen. Wir hoffen auf eine Leserschaft, die unsere regelmäßig erscheinende Kolumne mit Interesse verfolgt.
Standort Zehnthaus: Am Zehnthof 1 - 53913 Swisttal-Odendorf
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(Hinweis: Bis 2009 VR 172 - AG Rheinbach)
Der Verein Zehnthaus e.V. ist als gemeinnützig anerkannt.
Der Freistellungsbescheid vom Finanzamt St. Augustin wurde am 16.08.2019 für fünf weitere Jahre bis 17.08.2024 erteilt. Unser Verein ist berechtigt, für Mitgliedsbeiträge und für Spenden, die uns zur Verwendung für die Förderung von Kunst und Kultur zugewendet werden, Zuwendungsbestätigungen nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck (§50 Abs. 1 EStDV) auszustellen.
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